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Chronik der Spielvereinigung Gierswalde
Auszug aus der vom Ortsheimatpfleger Gerhard Klinge verfaßten Geschichte des Gierswalder Fußballs Der Sportverein besteht seit 1927, führt seit 1931 den Namen SPIELVEREINIGUNG GIERSWALDE und feiert somit in diesem Jahr sein 75jähriges Bestehen. Ein Sportverein, der auf eine so lange Wegstrecke sportlichen Geschehens zurückblicken kann, hat im wahrsten Sinne des Wortes deutsche Sportgeschichte mitgestaltet.
Am Aufbau und Aufstieg des Fußballs im Solling, insbesondere gegen Ende der 20er Jahre bis weit in die 30er Jahre hinein, hat der Verein ganz entscheidenden Anteil. Fußballbegeisterte junge Männer haben in Gierswalde für den Fußballsport echte Pionierarbeit geleistet, wobei wir an so herausragende Spieler wie Wilhelm Dreyer denken, der auch in weit über den Solling hinausgehenden Fußballerkreisen als "Dreyers Schwarz" bekannt war. Denken wir an Gustav Breckerbohm, als "Pilo" eine Berühmtheit. Ebenso Friederich Götemann (aus Bollensen), als "Mäuschen" eine wahre Fußballlegende; ohne all die anderen Fußballer zu vergessen, die damals in Gierswalde spielten. Sie überzeugten zu der Zeit alle durch Schnelligkeit und Kampfstärke.
 Ein Foto der Sozialistischen Arbeiterjugend in Gierswalde
Daß der Verein seine Wurzeln in der sozialdemokratisch orientierten Arbeitersportbewegung hatte, ist vermutlich nur den älteren bekannt, darf aber in einer Chronik nicht vergessen werden. Deswegen kommt eine Chronik, soll sie denn authentisch und vollständig sein, nicht daran vorbei, auf die politischen Gegebenheiten, die bei der Gründung eine Rolle spielten, kurz einzugehen. Sie sind auch in Gierswalde untrennbar verbunden mit dem Wandlungsprozess der dörflichen Kultur. Wie allgemein bekannt setzte mit Beginn des Kalibergbaus in Volpriehausen ein starker Zuzug von Arbeitern ein. Dazu gehörten auch viele Familienmitglieder. So kam es zu einer sozialen Spaltung in zwei Lager, die dann auf das gesamte Vereinsleben durchschlug; sich 1925 noch zuspitzte, nachdem die Geschehnisse der Jahre von November 1918 an ohnehin schon zu einer verschärften Politisierung geführt hatten. Einige junge Arbeiter hielten die Zeit für gekommen, mit der Gründung einer Sozialistischen Arbeiterjugend ein Zeichen zu setzen, wie mir aus verschiedenen Gesprächen mit Gierswaldern, die sich noch an damals erinnern konnten, berichtet wurde. Was als politisches Engagement Anerkennung verdient, uns aber heute eher in Erstaunen versetzt, weil hier ein hohes Maß an Zusammenhalt deutlich wird, wie wir es uns für die Gegenwart manchmal wünschen, jedoch äußerst selten erreichen. Der am 19.12.2001 (einen Tag vor seinem 94. Geburtstag) verstorbene Karl Becker ergriff die Initiative. Erster Schritt war im Gasthaus "Zur Linde", also bei Gastwirt Klinge, das Klubzimmer reservieren zu lassen, wofür er auch noch 5.- RM (Reichsmark) zu zahlen hatte - viel Geld damals. Im Klubzimmer der Gaststätte kam es dann am 25. März des Jahres 1925 zu der Gründung der sozialistischen Arbeiterjugend Gierswalde laut nachstehend wiedergegebenen Gründungsprotokoll, wobei es sich um ein von Heinrich Henniges erstelltes Gedächtnisprotokoll handelt, der das Amt des Schriftführers versah

Tatsächlich ist dieses Gründungsprotokoll gleichsam das Vorstadium des Sportvereins, denn nach genau zwei Jahren, am 15. März 1927 begann die genannte Gründungsgruppe mit dem Fußballspiel, wie ebenfalls aus vorstehendem Protokoll zu entnehmen ist. Zu diesem Zeitpunkt konnte niemand in unserem kleinen Sollingdorf ahnen, daß die fußballerischen Erfolge den Verein so schnell so steil nach oben führen würden. Schon bei seinem ersten Auftreten als Fußballklub gelang dem Verein ein überraschend klarer Sieg. Gierswalde gewann mit 6:0. Kenntnis über die gegnerische Mannschaft wäre schön gewesen, doch leider war darüber keine Gewißheit zu erzielen. Wie geht es nun weiter nach diesem furiosen Start? Die Vereinsprotokolle sagen darüber nichts aus. Doch ein Einsichten entsprechender Jahrgänge, zu der Zeit im Uslarer Raum vorwiegend gelesenen Heimatzeitung "Sollinger Nachrichten", konnte wenigstens einige Ereignisse zutage fördern. Hilfreich waren auch die Ergänzungen, die Zeitzeugen beisteuerten. Zusammen sind sie Mosaiksteinchen der Vereinsgeschichte. So kann sich Heinrich Henniges, Wallstraße 2 (Gierswalde) an eine Begebenheit aus dem Jahre 1928 erinnern. Ein schöner Frühsommertag. Ein bedeutendes Fußballspiel war angekündigt. Die Jungen des Dorfes wollten unbedingt zuschauen. Aber das war gar nicht so einfach. Es galt damals der Grundsatz, daß die Kinder unbedingt am Gottesdienst teilzunehmen hatten. Dieser Gottesdienst fand zur damaligen Zeit in Gierswalde jeden Sonntag von 13:00 bis 14:00 Uhr in der Kapelle statt und wurde vom Lehrer abgehalten. Man wußte auch, daß Lehrer Grope ein Fehlen nicht zuließ. Während die Mädchen vollzählig erschienen waren, kämpften die Jungen noch mit sich selbst, was sie tun sollten. Tatsächlich faßten sie den Entschluß, das Fußballspiele vorzuziehen. Eine Weile sahen die Jungen dem laufenden Spiel zu, dann kamen aber doch Bedenken auf. Also machte sich die Schar auf den Weg, um noch beim Gottesdienst anwesend zu sein. Dort in der Kapelle gab es dann eine gewaltige Standpauke von Lehrer Grope.
Gierswalde in der höchsten Spielklasse Mit einem eindrucksvollen 7:2 Sieg des ASV Gierswalde über Eintracht Einbeck II steigt Gierswalde 1930 in die Sonderklasse als höchste Klasse des Arbeiterfußballs auf. Nachstehend einige Daten und vor allem Erfolgserlebnisse für den Gierswalder Fußball aus dem Jahre 1931. SN vom 19.6.1931 am Sonntag spielt die 1. Elf des Gierswalder Sportvereins gegen die 1. Mannschaft des A.S.V. Osterode a.H. Alle Besucher dieses Spiels werden einen spannenden Kampf zu sehen bekommen, da beide Mannschaften in diesem Spiel alles daransetzen werden um die Punkte zu erringen. Die Gierswalder Stürmerreihe spielt in neuer Aufstellung. Beginn 15 Uhr, Sportplatz Gierswalde.
SN vom 23.6.1931 Gierswalde, 2.6.1931. Das heute hier ausgetragene Punktspiel A.S.V. Osterode I gegen Sportverein Gierswalde I endete mit einem 2:1 Sieg der Gierswalder.
SN vom 27.10.1931 Das am letzten Sonntag zwischen der Sonderelf Gierswalde und der I. Mannschaft Vernawahlshausen ausgetragene Spiel verlief mit einem Resultat von 16:1 für Gierswalde. Vernawahlshausen spielte, durch das überraschend schnelle Kombinationsspiel der Gierswalder verblüfft, sehr planlos. Vernawahlshausen konnte durch einen Elfmeter das Ehrentor erreichen.
SN vom 18.1.1932 SVG Gierswalde I - VFB Uslar I. Ergebnis 3:3 (Halbzeit 1:1) Am Sonntag trafen sich obengenannte Vereine zum Börsenspiel in der Auschnippe. Beide Mannschaften waren sich gleichwertig, oft wurde ganz planlos gespielt (Halbzeit 1:1). Nach der Pause wurde das Spiel sehr lebhaft. Beide Parteien konnten noch 2 mal erfolgreich einsenden. Kurz vor Schluß wollten beide Parteien den Ausgleich aufholen, aber sie mußten sich mit einem Unentschieden begnügen.
 1932: von links Robert Dreyer und Erich Götemann
1933 - schwerwiegende Ereignisse auch beim Sport Die Gierswalder Arbeiter waren fast alle SPD-Anhänger und wollten in ihrer übergroßen Mehrheit vom Zwangssystem der Nazis nichts wissen. Als Hitler und seine "Nationalsozialisten" am 30. Januar 1933 die Macht ergriffen, gingen sie sofort mit Terror und brutaler Gewalt gegen Andersdenkende vor. Auch in Gierswalde gab es massive Einschüchterungsversuche und Druck auf den Sportverein. Der drohenden Zwangsauflösung kamen die Vereinsmitglieder durch Auflösung des Sportvereins am 28. März 1933 zuvor. Anmerkung: über diese Versammlung ist im Protokollbuch nichts vermerkt. In den Sollinger Nachrichten vom 29. März findet sich jedoch folgende Notiz drüber: Der ASV Gierswalde hat sich auf Grund der in der gestrigen Versammlung stattgefundenen Abstimmung aufgelöst und den Austritt aus dem Arbeiter - Turn- und Sportbund fast einstimmig beschlossen. Um den Fußballsport in Gierswalde auch weiter pflegen und ausbauen zu können, wurde der Beschluß gefaßt, sich unter der Bezeichnung "Spielvereinigung Gierswalde" dem Westdeutschen Spielverband im D.F.B anzuschließen. Hierauf erfolgte die Aufnahme mehrerer neuer Mitglieder, die gewillt sind, im Interesse des A.S.V. mitzuarbeiten. Die erforderlichen Maßnahmen zum Anschluß sind bereits im Gange.
Ergebnisse der Spiele, die Ostern 1933 (15.4./16.4.) in Gierswalde ausgetragen wurden: (laut Sollinger Nachrichten) Gierswalde I - Allershausen I, 8:0 | Gierswalde II - Allershausen II, 11:0 Schiri Heldt leitete einwandfrei.
SN vom 3.6./4.6.1933 (Pfingsten):Spielvereinigung Gierswalde - Alemannia Dortmund. Am Pfingsttag hat die Spielvereinigung Gierswalde den VFB Alemannia Dortmund zu Gast. Nachmittags 17 Uhr stellen sich die beiden ersten Mannschaften dem Schiri um ihr Können zu beweisen. Gierswalde wird alles daransetzen, um ehrenvoll abzuschneiden. Der Spielausgang war nicht zu ermitteln.
Die 30er Jahre waren die Blütezeit des Gierswalder Fußballs. 1939 leider jäh unterbrochen durch das Unheil, das mit dem Kriegsausbruch seinen Anfang nahm. Am Ende des grauenhaften 2. Weltkrieges stand, wie bekannt, der totale Zusammenbruch. Die verheerenden Folgen hatten alle zu tragen. Auch die Sportvereine traf es hart. Bis zum Kriegsausbruch hatte sich der Verein nicht nur einen festen sondern sogar einen hervorragenden Platz in der gesamten Sollingregion erobert. In diesem Zusammenhang sei daran erinnert, daß sich Bollensen schon am 28.11.1931 anschloß und Volpriehausen am 23.8.1936 folgte. Im Gegensatz zum heutigen dörflichen Sportgeschehen gab es damals so eine richtige Fangemeinde. Wenn die Elf in ihrem sehr professionell wirkenden Schwarzweinrot Längsstreifendress einlief, löste das jedes Mal Spannung, Sympathie, Freude und Begeisterung bei den Gierswalder Zuschauern aus.

langjährige Vereinsvorsitzende in Gierswalde: Karl Becker *20.12.1907 Wilhelm Dreyer *21.09.1911 Rudolf Dörnte *28.12.1925 Fritz Breckerbohm *10.02.1920 Karl Quast *15.05.1929 August Götemann *08.12.1912 Günther Müller sen. 11.07.1926 Harald Schulze *22.11.1947 Lutz Kappel *27.12.1974 Bernhard Ruwisch *11.12.1942 Nach der Zäsur des 2. Weltkrieges, aus dem fast die Hälfte der Gründungsmitglieder nicht zurückkehrte, kam es am 8. Mai 1946 zur Wiedergründung, im Protokoll als Neugründung verzeichnet. In der Niederschrift über den Verlauf, verfaßt vom heute 81jährigen Ehrenmitglied Robert Knöfler, jetzt wohnhaft in Volpriehausen, heißt es dazu wörtlich: Nach einer Pause von 6 Jahren und nach einem völligen Niederganges Sports, von dem auch der ehemalige Sportverein Gierswalde betroffen war, wurde heute Abend um 20:30 Uhr der Gierswalder Sportverein neugegründet. Die Versammlung war gut besucht und man konnte überall, besonders aber bei unserer Jugend ein reges Interesse bemerken. Nach einer kurzen Begrüßung von Fritz Breckerbohm, der die Leitung der Versammlung übernommen und diese auch einberufen hatte, wurde der Vorstand gewählt. Vorgeschlagen wurden:
1. Vorsitzender Wilhelm Dreyer 2. Vorsitzender Arthur Demski Schriftführer Robert Knöfler Kassierer Karl Kirchhof Ballwart Günther Müller Jugendwart Arthur Demski Mädelwart Karl Schulze
Die Vorschläge wurden einstimmig angenommen. Der neugewählte Vorsitzende Wilhelm Dreyer nahm darauf den weiteren Verlauf der Versammlung in die Hand und schlug als neuen Namen für unseren Verein den alten Namen wieder vor. Spielvereinigung so soll er wieder heißen, um an die alte ruhmvolle Tradition anzuknüpfen als Gierswalde unter diesem Namen überall bekannt und gefürchtet war. Alle waren damit einverstanden und so konnte der Punkt "Verschiedenes" behandelt werden. An anderer Stelle des Protokolls wird noch auf eine ganz wichtige Frage hingewiesen. Die Damen wollen auch Sport treiben und zwar Handball und Leichtathletik. Der Vorstand war damit einverstanden. Diese Passage läßt vermuten, daß von den Damen doch erst ein gewisser Druck, sicher schon im Vorfeld der Gründung, ausgeübt werden mußte. Tatsächlich ist dann bald darauf eine Damen Handballmannschaft entstanden, die eine Reihe von Jahren bestand und während dieser Zeit einen hervorragenden Handballsport zeigte. Die im Protokoll verwendete Formel "Neugründung" bedarf einer Anmerkung: Offensichtlich sollte der Begriff "Wiedergründung zwecks erneuter Wiederaufnahme des Spielbetriebs", der doch den tatsächlichen Sachverhalt besser trifft, vermieden werden. Warum ? Nach dem 9. April 1945, dem Tag des Einmarschs der Amerikaner hier im Altkreis Uslar bestimmte die Besatzungsmacht das Geschehen. Die Befehlsgewalt ging schon bald danach auf britische Truppen über. Ihren Anordnungen war unbedingt Folge zu leisten. Jegliche Fortführung von Vereinen war Ersteinmahl verboten. Um Vereinsarbeit, gleich welcher Art, zu betreiben, wurde eine "Neugründungslizenz" benötigt. Tatsächlich war bis zu einer bestimmten Einwohnerzahl immer nur ein Verein jeder Art zugelassen. So z.B. selbst für Uslar ein Gesangverein und ein Sportverein, keineswegs mehrere. Daß es der Spielvereinigung schon 1946 gelang, bei der Militärregierung die Genehmigung zur Neugründung zu erwirken, hängt zweifellos mit der Vereinsgeschichte als Arbeitersportverein vor 1933 zusammen.
Bemerkenswert ist, daß mit Wilhelm Dreyer und Erich Götemann 1946 mit Sicherheit mindestens 2 Spieler der alten Spielvereinigung Gierswalde wieder zur Spitzengruppe des Kreises gehörten und an regional herausragenden Fußballturnieren teilnahmen. Jedenfalls kann sich Felix Lynen vom VFB Uslar noch an ein Spiel einer Kreisauswahl von 1946 in der August-Kerl-Kampfbahn in Uslar erinnern. Bei diesem Spiel wirkten auch Wilhelm Dreyer und Erich Götemann als Mannschaftskameraden von Felix Lynen mit. Wilhelm Dreyers markige Worte bei Spielbeginn "An meck kümmt koahner varrbei" sind Felix Lynen bis heute im Gedächtnis geblieben.
Zur Zeit des Neubeginns wurde großartige Aufbauarbeit geleistet. Zügig ging es voran. Jugendfußballmannschaft, Damen-Handballmannschaft; die Seniorenmannschaft folgte später, da einige Spieler noch anderen Vereinen verpflichtet waren und selbstverständlich die Saison dort zu Ende spielen mußten. Der schöne alte Fußballplatz, der während des Krieges, der Not gehorchend, schon zu Gartenland geworden war, mußte nun durch den Zuzug von Flüchtlingen und Vertriebenen noch mehr Menschen für Anbau von Kartoffeln und Gemüse dienen. Die dramatische Ernährungskrise war auch auf dem Lande deutlich spürbar. Nachdem sich jedoch Bauer Friedrich Kirchner bereit fand, Ackerland am Heideweg als Ersatz zur Verfügung zu stellen, konnten die ersten Schritte zur Herrichtung eines bespielbaren Fußballplatzes schon im Oktober 1946 erfolgen. Drainagen wurden angelegt. Mancher ältere Bürger wird sich noch daran erinnern, wie mit Hacke, Schaufel, Spaten und Kipploren wochenlang gearbeitet wurde, bis das Ziel erreicht war. Am Karfreitag des Jahres 1946 konnte dann das Eröffnungsspiel gegen den TUSPO Schoningen stattfinden. Vorher mußten sich die Gierswalder Sportaktiven mit einer der Siebrechtschen Weiden, westlich des Ortes behelfen. Die Not war groß in den Nachkriegsjahren, doch der Zusammenhalt und das Miteinander wuchsen. Nie zuvor gab es im Ort so ein abwechslungsreiches Vereinsleben, z.B. mit Theateraufführungen, Vereinsbällen, Maskeraden, Tanzvergnügen und Busfahrten. Überhaupt war geselliges Beisammensein Ausdruck dieser Zeit.
Doch die sportlichen Erfolge wollten sich, trotz der von 1950-1955 bestehenden Spielgemeinschaft mit Bollensen zunächst so wie früher bekannt noch nicht einstellen. Der von der Presse erwartete alte Kampfgeist blieb mitunter auf der Strecke, wie die folgenden Pressemeldungen zeigen: SN vom 13. August 1951 :Sohlingen I Jugend - Gierswalde/Bollensen 5:2. Trotzdem die Gäste bereits in der 4. Minute in Führung gingen, verstanden es die Gastgeber, die Chancen besser auszunutzen. SN vom 8./9.9.1951: A-Klasse 15:00 Uhr. Dinkelhausen I - Gierswalde/Bollensen I. Dieses Spiel ist der große Schlager am Rehbach. Während die Spielvereinigung die alte Stärke behalten hat, sind die Dinkelhäuser in ihrer Form nicht viel besser geworden. Die Spielvereinigung ist zweifellos stärker, aber Dinkelhausen hat den Platzvorteil. Ein Unentschieden wäre keine Überraschung. SN vom 11.9.1951: Dinkelhausen I - Gierswalde/Bollensen I 3:0. Wie eine Bombe schlug dieses Ergebnis ein. Dinkelhausen stellte mit diesem Ergebnis alles auf den Kopf. Ein evtl. Unentschieden hatten wir schon als Überraschung vorausgesagt, aber mit einem Sieg der Dinkelhäuser hatte keiner gerechnet. Die Gastgeber spielten die Spielvereinigung vollkommen aus, so daß diese nicht einmal ein Ehrentor erzielte. 1951 ist auch das Jahr, in welchem der Sportverein durch Gründung einer Tischtennisabteilung einer in Gierswalde neuen Sportart zum Durchbruch verhilft.
 Festumzug zum 25jährigen Jubiläum
Das Jubiläumsjahr 1952 Über das 25jährige Stiftungsfest am 14. und 15. Juni 1952 nachstehender Auszug aus einem Bericht der Sollinger Nachrichten vom 18. Juni 1952: Den Jubilaren, die als Gründer dem Verein 25 Jahre die Treue gehalten haben, wurde beim Frühschoppen eine Ehrenurkunde überreicht. Es waren folgende Sportkameraden: Ernst Klinge, Friedr. Klinge 22, Fr. Klinge 42, Karl Becker, Karl Heese, Paul Müller, Hermann Dreyer. Von den Gründern sind inzwischen verstorben bzw. im letzten Krieg gefallen oder vermißt: Wilhelm Ohle, Wilhelm Klinge, Fr. Klinge, Robert Dreyer, Otto Hilke, Heinrich Müller,. Mit Festumzug und Tanz am 2. Tage wurde das Fest beschlossen. Alles in allem können die Jubiläumsfeierlichkeiten als wohlgelungen bezeichnet werden. Sie wurden getragen und unterstützt von der Gemeinschaft eines ganzen Dorfes. Es war ein Volksfest im wahrsten Sinne des Wortes, wie es Gemeindedirektor Schulze einmal hervorhob.
 Geehrte beim Jubiläum 1952 von links: Karl Becker, Ernst Klinge, Hermann Dreyer, Karl Heese, Heinrich Becker, Gustav Droste, Friederich Klinge, Fritz Breckerbohm, Paul Müller.
Die drei besten Sieger in den Wettkämpfen waren: A) Im Dreikampf: Schüler Jahrg. 1942: Bernhard Ruwisch, Gierswalde (48 Punkte); Helmut Schulze, Gierswalde (47 P.); Heinz Schulze, Gierswalde (38 P.); - Sch. Jahrg. 1941: Egon Warnecke, Volpriehausen (64 P.); Horst Bierkamp, Dinkelhausen (52 P.); Hermann Kitz, Uslar (50 P.); - Sch. Jahrg. 1940: Jürgen Leßner, Uslar (58 P.); Reinhard Kirchner, Gierswalde (52 P.); Horst Klinge, Gierswalde (51 P.); - Sch. Jahrg. 1939: Erich Scholz, Gierswalde (66 P.); H. von der Sand, Uslar (60 P.); Wilhelm Sprenger, Dinkelhausen (57 P.); - Sch. Jahrg. 1938: Adolf Breckerbohm, Gierswalde (54 P.); Bernhard Böhme, Uslar (50 P); Hartmut Wächter, Gierswalde (48 P.); Hans Düsterdieck, Gierswalde (48 P.); Jugend 1936/37: Georg Hornig, Schoningen (257 P.); Wilhelm Filmer, Dinkelhausen (255 P.); Gerhard Groß, Schoningen (254 P.); Jugend 1934/35: Alfred Sieck, Schönhagen (254 P.); Ernst Nasse, Schoningen (226 P.); Willi Degelau, Schönhagen (222 P.); - Männer: Gustav Grebe, Schönhagen (207 P.); Horst Zenkert, Gierswalde (206 P.); Günther Rösner, Gierswalde (201 P.); Altersklasse Jahrg. 1920-1913: Willi Schulze, Schoningen (299 P.); - Altersklasse II 192 und früher: Rudolf Borchers, (254 P.); Albert Kettler, Schönhagen (240 P.); Karl Heese, Gierswalde (215 P.).

Mannschaft Gierswalde von 1955
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Mit diesem Querschnitt der ersten 25 Jahre des Vereins wurden ganz bewußt die Entwicklungsjahre stärker herausgestellt. Dies war wichtig, um an Hand des, wenn auch lückenhaften Materials einen der interessantesten Abschnitte Gierswalder Fußballs aufzuarbeiten und schriftlich festzuhalten.
Aus Platzgründen folgt der weitere Vereinswerdegang nun in eher tabellarischer Form, wobei wir mit dem Verständnis der Leser rechnen, zumal doch viele die jüngere Vergangenheit aus eigenem Erleben kennen.
1957/58 Erringung der Kreismeisterschaft durch die A-Jugend 1959/60 Kreismeister der 2. Kreisklasse (Sen.-Mannschaft) 1960/61 Kreismeister der 1. Kreisklasse und Aufstieg in die Kreisliga, dem Aufschwung folgte aber eine Periode der Abwärtsentwicklung 1960/61 A-Jugend wurde Vizekreismeister 1966 nach dem Abstieg aus der Kreisliga mußte die Fußballabteilung aus dem Spielbetrieb zurückgezogen werden 1967 Wiederaufnahme des Spielbetriebs mit Jugend- und Sen.-Mannschaft 1973 Zusammenschluß der Fußballabteilungen von Gierswalde und Schlarpe zu einer Spielgemeinschaft. Damit stellten sich bald wieder Erfolge ein. Die Sen.-Mannschaft spielte ab dieser Zeit wieder in der Kreisliga 1973/74 Kreismeister A-Jugend
 Die C-Jugend der SG Schlarpe-Gierswalde nach dem Gewinn der Kreismeisterschaft 1973/74. Obere Reihe von links: Betreuer Heinz Kühn, Armin Preußner, Udo Pischke, Björn Tilch, Christian Droste, Horst Hartje, Bernd Henkelmann, Dirk Kühn, Trainer Harald Schulze. Untere Reihe von links: Peter Klee, Achim Nolte, Edgar Henniges, Eberhadr Hennecke, Roland Hennecke, Hubert Bode, Dirk Krüger.
1974/75 Kreismeister C-Jugend 1975 Seit 1975 hat der Verein auch eine Damengymnastikgruppe die sich großer Beliebtheit erfreut 1975/76 Kreismeister A-Jugend und Aufstieg in die Bezirksklasse Süd, dem jedoch 1976/77 leider der Abstieg in die Kreisliga folgte
1976/77 Die Sen.-Mannschaft gewann am 10.6.1977 in einem spannungsgeladenen Endspiel gegen Schoningen mit 3:2 und wurde damit Kreispokalsieger 1978/79 Rücknahme der Jugendmannschaft in die Kreisklasse West 1979 Ab dem Jahre 1979 kam zur Jugendspielgemeinschaft noch der TSV Delliehausen hinzu 1979/80 Der C-Jugend gelingt die Meisterschaft in der Kreisklasse West 1980/81 Sen.-Mannschaft Staffelmeister und Kreismeister. 28.6.1981 Endspiel der Sen.-Mannschaft als Meister der Kreisliga Ost. Das Spiel wurde in Nörten ausgetragen und endete mit einem grandiosen 6:1 - Sieg für die Spielgemeinschaft Schlarpe-Gierswalde. Damit Aufstieg zur Bezirksklasse, in welcher sich die Mannschaft erstaunlicherweise 7 Jahre lang behaupten konnte 1982/83 Mit Saisonbeginn schloß sich auch der TSV Volpriehausen der JSG an. Seit dieser Zeit spielen aus allen vier Dörfern Jugendmannschaften unter dem Namen "Jugendspielgemeinschaft Rehbach"
Ein besonderes Ereignis waren Pfingsten 1981 und auch 1983 die Besuche des Amsterdamer Vereins OVVO. Gute Kontakte zu zwei anderen Amsterdamer Fußballklubs, den Vereinen A.V.V., T.O.S. und OTHOS. Mit Besuchen und Gegenbesuchen hatte man schon zuvor für viel Furore gesorgt, neue Freundschaften fürs Leben waren sogar daraus entstanden. Pfingsten 1982 und wiederum 1984 fanden bei der OVVO in Amsterdam Gegenbesuche statt, für alle Teilnehmer ein unvergeßliches Erlebnis. Daß OVVO fußballerisch haushoch überlegen war, soll Fairerweise nicht unterschlagen werden.
Heute im Jahr 2002 spielen Fußballer aus Volpriehausen, Schlarpe und Gierswalde im FC Bollert als Sen.-Mannschaft in der 1. Kreisklasse. Die Jugendlichen aus allen 4 Bollertdörfern treten in der JSG Rehbach an.
Hiermit endet vorerst dieser Chronikauszug. Was den Dorffußball angeht, so ist er inzwischen nur eine von vielen Sportarten. Seine Vorrangstellung ging verloren.
Dennoch wirkt die Faszination des Fußballspiels, trotz aller tiefgreifenden Veränderungen, die vor allem in der zunehmenden Kommerzialisierung der Sportart zu suchen ist, weiter fort. Wer einmal ein großes Spiel, egal ob Länderspiel oder Bundesliga direkt im Stadion miterlebt hat, wird sich der Magie, die davon ausgeht, kaum entziehen können.
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Tischtennis Seit 1951 wird, mit einigen Unterbrechungen, in unserem Verein Tischtennis gespielt.
 Tischtennisabteilung von 1985
Hier ein Zeitungsartikel von 1958 (?)
In der Staffel West der Kreisklasse Northeim beginnt am 27./28. September die Punktspielsaison. Das Programm sieht folgende Paarungen vor:
Verliehausen - Gierswalde 1 Verliehausen - Gierswalde 2 Schönhagen 1 - Bollensen 1 Schoningen - Wiensen
Es bleibt abzuwarten, wer die Spitzenstellung übernehmen wird, nachdem es dem mehrfachen Meister TUSPO Verliehausen endlich gelungen ist, in die Bezirksklasse aufzusteigen und - wie sich der Neuling, TUSPO Wiensen, schlagen wird.
am vergangenen Wochenende überprüften die Spieler ihre Kräfte in einem vom TSV Bollensen durchgeführten TT-Turnier um den Sollingpokal. Bei einer Beteiligung von über 30 Spielern gab es überaus spannende Kämpfe. Es kam auch zu dem erwarteten Duell zwischen den alten Rivalen Henniges und Ilse, das in der Schlußrunde zunächst Ilse gewinnen konnte. Henniges kämpfte sich über den starken Gutsmut durch und schlug anschließend auch Ilse. Da beide nun eine Niederlage hatten, war ein Entscheidungsspiel notwendig, das der etwas glücklicher spielende Ilse für sich entscheiden konnte. Damit stand der Turniersieger und Pokalgewinner fest: 1. Ilse, TUSPO Verliehausen 2. Henniges, SV Gierswalde 3. Gutsmut, Vers.-SV Lauenförde Das Doppel verlief programmgemäß und war eine klare Sache für die Gebrüder Henniges, die im Endspiel die Zufallspaarung Engelke/Brandfaß (Bollensen/Verliehausen) 21:14, 21:16 geschlagen haben. Dritte wurden hier Runge/Böker (Bollensen).
 Die Tischtennisabteilung der Spielvereinigung Gierswalde fährt am Samstag, 18. August, zum TTC Grünweiß Hattorf zu Freundschaftsspielen. Dort treten die erste bis dritte Herren aus Gierswalde an. Treffen zur Abfahrt ist um 10:15 Uhr am Bahnhof Volpriehausen. (HNA 16. August 2001)
 Auch Geselligkeit wird bei uns gepflegt: Weihnachtsfeier 1984
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 Unsere Gymnastikabteilung Im Jahre 1975 fragten einige Frauen beim damaligen 1. Vorsitzenden Harald Schulze nach, ob die Möglichkeit bestände, im Verein zu tanzen und Gymnastik zu betreiben. Der Vorstand war über die Idee sehr begeistert und es kamen 30 Frauen zum ersten Zusammentreffen in die alte Schule.
Ihren ersten öffentlichen Auftritt hatte die Gruppe im Sommer 1977 während der Sportwoche in Gierswalde. Es folgten viele weitere Auftritte in den Bollertdörfern. Bis heute zählt sie Gruppe mit zu den Aktivsten im Verein und hat bisher jedes Jubiläum , ob 10, 20 oder 25 Jahre ihres Bestehens zünftig gefeiert.
Die beiden Gruppen Jung und Alt mit Ihren Leiterinnen Sibylle Damme und Gundelinde Blaschke üben regelmäßig in DGH. Auch die Geselligkeit lassen sie nicht zu kurz kommen. Diese beiden Gruppen haben sich zu einem festen Bestandteil im Verein entwickelt. Bleibt zu hoffen, daß durch eine positive Tendenz auch der Weg für jüngere Damen zur Gymnastikgruppe interessant ist, und damit auch in Zukunft als bestehendes Element des Vereinslebens wirken können.

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 der Vorstand der Spielvereinigung Gierswalde im Jahr 2002:
Sibylle Damme, Andreas Winter, Daniel Scholz, Manfred Seefeld,
Bettina Kreike, Bernhard Ruwisch, Thorsten Schulze,
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